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Ursachen für Schwindel

Die Erkrankungen, die Schwindel und Gleich­gewichtsstörungen verursachen, können aus Sicht der behandelnden Ärzte verschiedenen Organen oder verschiedenen medizinischen Fachgebieten zugeordnet werden.

Erkrankungen der
Gleichgewichtsorgane

Die Gleichgewichtsorgane im Innenohr messen die Bewegungen unseres Kopfes in den verschiedenen Richtungen des Raumes. Sie sind über Reflexbahnen mit unseren Augenmuskeln verbunden. Störungen der Gleichgewichtsorgane sind eine häufige Ursache für Schwindel und Gleichgewichtsstörungen.

Gutartiger Lagerungsschwindel

Schwindelbeschwerden, die länger als zwei Wochen bestehen, können durch einen gutartigen anfallsartigenLagerungsschwindel entstanden sein. Diese Erkrankung wird auch benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel (BPLS) genannt. Der Lagerungsschwindel ist eine harmlose, aber unangenehme Ursache für Schwindel. Er ist die häufigste Erkrankung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr.

Der gutartige Lagerungsschwindel wird, vereinfacht erklärt, durch winzige losgelöste Kristalle verursacht, die an die Gleichgewichtsrezeptoren im Innenohr geraten und dort Fehlreize auslösen. Diese Fehlreaktionen verursachen kurze reflexartige Augenbewegungen, die den Schwindel auslösen.

Sollten folgende zusätzliche Symptome zum Schwindel vorliegen, sollte bitte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden: Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen in Gesicht, Armen oder Beinen, Bewusstseinsstörungen, Sprechstörungen, Schluckbeschwerden, Sehstörungen, Brustschmerzen, Engegefühl in der Brust oder Atemnot.

Woran man den gutartigen anfallsweisen Lagerungsschwindel erkennt:

Meistens treten kurze Drehschwindelattacken auf, die wenige Sekunden dauern. Die Attacken treten beim Hinlegen oder beim Drehen des Kopfes im Bett oder beim Hoch- oder Runterschauen auf. Sehr häufig treten die Attacken beim Herumdrehen im Schlaf auf, so dass die betroffenen Personen davon aufwachen. Die Schwindelattacken dauern selten länger als 30 Sekunden. Im Sitzen, Liegen oder beim Laufen tritt meistens kein Schwindel auf.

Nicht wenige betroffene Personen klagen über Übelkeit, manchmal tritt auch Erbrechen auf. Nach den Drehschwindelattacken kann ein Gefühl entstehen, wie auf Watte zu laufen. In seltenen Fällen kann ein Dauerschwindel entstehen, der durch die oben beschriebenen Kopfbewegungen für wenige Sekunden verschlechtert werden kann. Manchmal sind die kurzen und schnellen Augenbewegungen, die den Schwindel verursachen so eindeutig, dass sie auch von anderen Menschen beobachtet werden können.

Das Erleben der Anfälle ist für die erkrankten Menschen oft sehr unterschiedlich. Einige betroffene Personen sind im Alltag nur wenig eingeschränkt, andere fühlen sich sehr krank und sind nicht arbeitsfähig. Vor allem ältere betroffene Personen haben ein erhöhtes Sturzrisiko.

Ärzte können durch ein Provokationsmanöver, eine Lagerungsprobe, die Diagnose sichern. Hierzu wird der:die Patient:in auf eine Liege oder ein Bett gesetzt und mit zur Seite gedrehtem Kopf schnell hingelegt. Der Schwindel kann so ausgelöst werden und an den Augenbewegungen erkannt werden. Bei einigen betroffenen Personen sind die Augenbewegungen aber so gering, dass es nur sehr erfahrenen Spezialisten gelingt, diese zu erkennen.

Ein gutartiger Lagerungsschwindel verschwindet häufig von allein nach einigen Tagen oder Wochen, er kann aber auch Jahre bestehen oder immer wieder für einige Tage und Wochen auftreten. Dann wird er oft übersehen. Wichtig ist die sofortige Untersuchung bei Beschwerden.

Wie der Lagerungsschwindel behandelt wird:

Erfahrene Ärzte führen sogenannte Befreiungsmanöver durch oder weisen die Patienten in die Selbstbehandlung ein.

akutes vestibuläres Syndrom

Schwindelbeschwerden, die innerhalb der letzten 72 Stunden entstanden sind, können durch ein akutes vestibuläres Syndrom verursacht werden. Mit diesem Begriff wird jedoch keine bestimmte Krankheit beschrieben. Meist liegt eine plötzliche Funktionsstörung eines Gleichgewichtsorgans im Innenohr als Ursache vor. Es können aber auch Durchblutungsstörungen im Gehirn oder im Kleinhirn als Ursache vorkommen.

Ein akutes vestibuläres Syndrom sollte deswegen umgehend ärztlich abgeklärt werden. Sollten folgende zusätzliche Symptome zum Schwindel vorliegen, sollte bitte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden: Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen in Gesicht, Armen oder Beinen, Hörverlust, Bewusstseinsstörungen, Sprechstörungen, Schluckbeschwerden, Sehstörungen, Brustschmerzen, verlangsamter Herzschlag, Engegefühl in der Brust oder Atemnot.

Woran man ein akutes vestibuläres Syndrom erkennt:

Es besteht ein stundenlanger und länger als 24 Stunden anhaltender Dauerschwindel, häufig mit Übelkeit und Erbrechen. Der Schwindel tritt plötzlich auf. Der Schwindel wird meistens als ein Drehen oder als ein Schwanken wahrgenommen. Der Schwindel ist meist so stark, dass eine Unsicherheit beim Gehen oder auch beim Stehen auftritt, so dass die Betroffenen nur liegen können. Es zeigt sich in der Regel ein rhythmisches, unkontrollierbares Augenzittern. Das Augenzittern und der Schwindel bleiben auch im Liegen bestehen.

Meist liegt dem akuten vestibulären Syndrom eine plötzliche Funktionsstörung eines Gleichgewichtsorgans im Innenohr zugrunde. Diese Erkrankung nennt man auch Neuritis oder Neuronitis oder Neuropathia Vestibularis. Als Ursache wird eine Viruserkrankung eines Gleichgewichtsorgans angenommen.

Nach dem anfallsartigen Beginn und starkem Schwindel in den ersten Tagen bessert sich der Zustand nach Tagen oder Wochen allmählich wieder. Dass manche betroffene Personen trotzdem noch Reste der Gleichgewichtsstörung spüren, liegt wahrscheinlich an einer chronischen Schädigung des erkrankten Gleichgewichtsorgans.

Neben anderen, seltenen Ursachen, können Einblutungen oder Minder-Durchblutungen (Infarkte) des Gehirns oder des Kleinhirns ähnliche Symptome verursachen. Häufig leiden die betroffenen Personen auch unter Risikofaktoren für diese lebensbedrohlichen Ereignisse. Risikofaktoren sind Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, Nikotinabhängigkeit oder das Vorkommen von Infarkten und Einblutungen in der Vorgeschichte der betroffenen Personen. Ein akutes vestibuläres Syndrom sollte deswegen umgehend ärztlich abgeklärt werden.

Wie ein akutes vestibuläres Syndrom behandelt wird:

Das ist abhängig von der Ursache. Bei der häufigen Neuronitis vestibularis als Ursache hilft eine Therapie mit Cortison in Tablettenform.

Bilaterale Vestibulopathie

Schwindelbeschwerden, die seit über zwei Wochen bestehen, können durch eine Vestibulopathie verursacht werden. Mit diesem Begriff wird eine Unterfunktion oder ein Ausfall der Gleichgewichtsorgane bezeichnet. Die Gleichgewichtsorgane liegen im Innenohr.

Die Unterfunktion der Gleichgewichtsorgane kann vollständig oder teilweise vorliegen, sie kann auf beiden Seiten unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Die häufigste Ursache ist ein langsames Nachlassen der Gleichgewichtsorganfunktion im Alter, vergleichbar mit einer Altersschwerhörigkeit. Weitere Ursachen sind Nebenwirkungen von Medikamenten oder eine beidseitige Menière Krankheit, eine ausgeheilte Hirnhautentzündung oder selten auch genetisch bedingte Erkrankungen sein. Auch Entzündungen wie eine Neuritis vestibularis können zu einer dauerhaften Schädigung eines oder mehrerer Gleichgewichtsorgane führen.

Sollten folgende zusätzliche Symptome zum Schwindel vorliegen, sollte bitte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden: Taubheitsgefühl oder Lähmungserschei- nungen in Gesicht, Armen oder Beinen, Hörverlust, Bewusstseinsstörungen, Sprechstö- rungen, Schluckbeschwerden, Sehstörungen, Brustschmerzen, verlangsamter Herzschlag, Engegefühl in der Brust oder Atemnot.

Woran man eine Vestibulopathie erkennt:

Die betroffenen Personen berichten meist über einen Schwankschwindel, auch über eine Gang- und Standunsicherheit. Der Schwindel tritt bei Bewegungen auf und verstärkt sich typischerweise im Dunkeln und auf unebenem Untergrund. Beim Gehen und bei Kopfbewegungen kommt es häufig zu unscharfem Sehen, das auch als ein tanzendes Blickfeld beschrieben wird. Im Sitzen und im Liegen gibt es meistens keine Beschwerden.

Häufig besteht auch eine beidseitige Schwerhörigkeit und Probleme mit der Orientierung in Räumen. Ärzte können durch eine Reihe von Tests die Funktion der Gleichgewichtsorgane im Innenohr seitengetrennt überprüfen.

Wie eine Vestibulopathie behandelt wird:

Die Behandlung besteht in einer Unterstützung der Kompensationsfähigkeit des Gehirns. Das Gehirn kann durch Training lernen, die Fehlfunktion der Gleichgewichtsorgane bei der Orientierung im Raum durch Augenkontrolle besser auszugleichen.

Zudem hilft Physiotherapie mit täglichem Gleichgewichtstraining, der Einsatz von Gehstöcken, ein Balancetraining und das Vermeiden von Bewegung in der Dunkelheit. Sehstörungen sollten behandelt werden. Die Einnahme von Medikamenten, die das Gleichgewichtsorgan schädigen, muss unbedingt vermieden werden.

Menière-Krankheit

Schwindelbeschwerden, die länger als zwei Wochen anfallsartig auftreten, können durch die Menière-Krankheit (Morbus Menière) verursacht werden.

Das ist eine häufige Erkrankung des Innenohres, die zu typischen Anfällen von Schwindel mit Übelkeit, Hörverlust und Ohrgeräuschen (Tinnitus) führt. Die Ursache ist eine Zunahme von Flüssigkeit im Innenohr (Endolymphe), deren genaue Ursache bisher unbekannt ist. Die meisten Betroffenen erkranken zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Der Name der Krankheit geht auf den französischen Ohrenarzt Prosper Menière zurück, der die Symptome 1861 zuerst beschrieben hat.

Sollten folgende zusätzliche Symptome zum Schwindel vorliegen, sollte bitte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden: Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen in Gesicht, Armen oder Beinen, Hörverlust, Bewusstseinsstörungen, Sprechstörungen, Schluckbeschwerden, Sehstörungen, Brustschmerzen, verlangsamter Herzschlag, Engegefühl in der Brust oder Atemnot.

Woran man eine Menière-Krankheit erkennt:

Die Anfälle treten plötzlich mit starkem Schwindel, Übelkeit und Erbrechen auf. Der Schwindel wird meist als Drehschwindel erlebt. Bewegung kann den Schwindel verschlimmern. Die Dauer der Anfälle beträgt 20 Minuten bis 12 Stunden. Häufig, aber nicht immer, kommt es auf dem betroffenen Ohr während des Anfalls zu einem kurzfristigen Hörverlust, zu Ohrgeräuschen (Tinnitus) oder Ohrdruck.

Der Hörverlust betrifft zuerst die tiefen Frequenzen und kann nach Ende der Schwindelbeschwerden bestehen bleiben. Viele betroffene Personen beschreiben die Ohrgeräusche als ein tiefes Rauschen.

Die Diagnose einer Menière-Krankheit kann erst gestellt werden, wenn 2 oder mehr Anfälle aufgetreten sind, das betroffene Ohr veränderliche Symptome wie Hörverlust, Ohrgeräusche oder Ohrdruck zeigt und ein ärztlicher Hörtest eine Hörminderung nachweist.

Sollten diese Voraussetzungen nicht erfüllt sein, kann die Diagnose nicht mit Sicherheit gestellt werden. Dann müssen die Beschwerden weiter beobachtet werden.

Wie die Menière-Krankheit behandelt wird:

Gegen den Schwindel bei einem Anfall sind allgemein lindernde Medikamente gegen Übelkeit und eine Ruhelage zu empfehlen. Bei gesicherter Diagnose kann die Häufigkeit der Anfälle durch vorbeugende Medikamente verringert werden. Zur weiteren Behandlung wird nach einem Stufenschema vorgegangen, welches sich nach Schwere und Häufigkeit der Anfälle richtet.

Vestibularisparoxismie

Schwindelbeschwerden, die länger als zwei Wochen bestehen, können durch eine Vestibularisparoxysmie ausgelöst werden. Dies ist eine seltene Erkrankung. Die Diagnose sollte erst gestellt werden, wenn mindestens 10 Attacken aufgetreten sind.

Ursache der Vestibularisparoxysmie ist vermutlich eine Kompression des Gleichgewichtsnerven durch verhärtete, vergrößerte oder erweiterte und vermehrt pulsierende Blutgefäße in einem Winkel zwischen dem Kleinhirn und der Gehirnstamm. Die Vestibularisparoxysmie kann bei jungen Menschen durch Gefäßbesonderheiten ausgelöst werden. Zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr ist sie häufiger wegen der altersbedingten Verhärtung der Blutgefäße und wegen des stärkeren pulsierens der Blutgefäße durch Bluthochdruck.

Sollten folgende zusätzliche Symptome zum Schwindel vorliegen, sollte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden: Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen in Gesicht, Armen oder Beinen, Bewusstseinsstörungen, Sprechstörungen, Schluckbeschwerden, Sehstörungen, Brustschmerzen, Engegefühl in der Brust oder Atemnot.

Woran man die Vestibularisparoxysmie erkennt:

Die Symptome sind kurze, Sekunden bis nur wenige Minuten dauernde Attacken von Dreh- oder Schwankschwindel, die von alleine aufhören. Die Attacken sind bei den meisten betroffenen Personen immer gleich. Manchmal kommt es zu Ohrgeräuschen und einer Hörverschlechterung. Bei einigen betroffenen Personen treten die Symptome bei bestimmten Kopfbewegungen oder Veränderungen der Körperposition auf, die Anfälle treten aber auch in Ruhe auf. Manchmal ist eine Attacke durch schnelles Atmen auslösbar.

In einer hochauflösenden Darstellung der Blutgefäße in der Kernspintomographie des Gehirns kann der Kontakt zwischen Nerv und Blutgefäß nachgewiesen werden. Dieser Kontakt findet sich aber auch bei vielen gesunden Menschen, die keine Symptome haben. Außerdem zeigt sich im Verlauf der Erkrankung eine zunehmende Verschlechterung der Funktion des betroffenen Gleichgewichtsorgans in den ärztlichen Untersuchungen.

Die Diagnose kann erst gestellt werden, wenn mindestens zehn Attacken aufgetreten sind, die immer gleich sind und wenn die Symptome nicht besser durch eine andere Erkrankung zu erklären sind. Eine Behandlung mit dem Medikament Carbamazepin kann die Häufigkeit der Anfälle verringern und die Diagnose bestätigen.

Wie die Vestibularisparoxysmie behandelt wird:

Bei einigen Patienten helfen Medikamente wie Carbamazepin oder andere Substanzen. Eine chirurgische Therapie kann im Einzelfall helfen, es gibt jedoch keine aussagekräftigen wissenschaftlichen Untersuchungen.

Syndrom des dritten Fensters

Schwindelbeschwerden, die länger als zwei Wochen bestehen, können durch Syndrome des dritten Fensters ausgelöst werden.

Von dem sehr seltenen Syndrom des beweglichen dritten Fensters spricht man, wenn das Innenohr zusätzlich zum runden und ovalen Fenster eine dritte Öffnung aufweist. Letztlich liegt ein Defekt des Knochens vor, der durch Flüssigkeitsbewegung im Innenohr Fehlreize des Gleichgewichtsorgans verursacht.

Je grösser dieser Defekt ist, umso stärker sind oft die Beschwerden. Ein solcher Defekt kann zum Beispiel durch Unfälle mit Kopfbeteiligung im Kindesalter auftreten, weil der Knochen in diesem Alter noch sehr dünn ist. Durch laute Geräusche oder durch Druckänderung im Kopf zum Beispiel beim Husten, Niesen oder Pressen wird das betroffene Gleichgewichtsorgan über das zusätzliche dritte Fenster gereizt und es tritt Schwindel auf.

Sollten folgende zusätzliche Symptome zum Schwindel vorliegen, sollte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden: Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen in Gesicht, Armen oder Beinen, Bewusstseinsstörungen, Sprechstörungen, Schluckbeschwerden, Sehstörungen, Brustschmerzen, Engegefühl in der Brust oder Atemnot.

Woran man das Syndrom des dritten Fensters erkennt:

Typisch sind kurze, Sekunden bis nur wenige Minuten dauernde Attacken von Dreh- oder Schwankschwindel. Teilweise kommt es zu pulsierenden Ohrgeräuschen, zu einer Hörverschlechterung, einer Überempfindlichkeit gegen Geräusche oder zu einer Autophonie. Eine Autophonie beschreibt ein ungewöhnlich lautes Hören von Geräuschen des eigenen Körpers, besondere der eigenen Stimme. Bei schnellen Bewegungen kann außerdem ein tanzendes Blickfeld entstehen, welches den Schwindel verstärkt.

Die Attacken können auch durch Husten, Niesen oder Pressen ausgelöst werden. In einigen Fällen werden die Anfälle durch sehr laute Musik oder Lärm ausgelöst.

Bei Verdacht kann durch eine hochauflösende Computertomographie des Schädelknochens ein Defekt des knöchernen Labyrinths (hier liegt das Innenohr) gesehen werden.

Wie das Syndrom des dritten Fensters behandelt wird:

Aufgrund der verschieden großen Knochendefekte variieren die Beschwerden bei den betroffenen Personen stark. Bei leichten Beschwerden reicht es aus, die Entstehung der Krankheit zu erklären und die auslösenden Reize zu vermeiden. Bei starken Beschwerden ist eine operative Behandlung möglich.

Erkrankungen des
Nervensystems

Viele Erkrankungen des Nervensystems können zu Schwindel führen. Letztlich werden alle Informationen für das Gefühl, mit unserer Umgebung im Gleichgewicht zu sein, im zentralen Nervensystem verarbeitet.

Vestibuläre Migräne

Schwindelbeschwerden, die länger als zwei Wochen bestehen, können durch eine vestibuläre Migräne ausgelöst werden. In der Normalbevölkerung liegt die Wahrscheinlichkeit, mindestens einmal im Leben eine vestibuläre Migräne zu bekommen, bei 1 Prozent.

Es wird angenommen, dass eine Migräneattacke mit einer Überaktivität von Nervenzellen im Gehirn beginnt. Über Botenstoffe führt dies zu einer Erhöhung der Durchlässigkeit der Gefäßwände und zum Austritt von Flüssigkeit ins Gewebe. Es kommt dann zu einer Aufschwemmung und einer Art Entzündung des Hirngewebes und der Hirnhäute. Diese so genannte neurogene Entzündung verursacht den Migränekopfschmerz. Bei der vestibulären Migräne findet diese Entzündung in den Teilen des Gehirns statt, die für das Gleichgewicht zuständig sind.

Sollten folgende zusätzliche Symptome zum Schwindel vorliegen, sollte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden: Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen in Gesicht, Armen oder Beinen, Bewusstseinsstörungen, Sprechstörungen, Schluckbeschwerden, Sehstörungen, Brustschmerzen, Engegefühl in der Brust oder Atemnot.

Woran man die vestibuläre Migräne erkennt:

Es kommt zu anfallsartigem Schwindel mit Übelkeit und teilweise auch mit Erbrechen. Der Schwindel kann als Drehen oder Schwanken auftreten, oft kommt es auch zu halbseitigen Kopfschmerzen und einer Licht- und Lärmempfindlichkeit, zu Müdigkeit und zu einer Verschlechterung bei körperlicher Belastung.

Die Dauer der Anfälle variiert von 20 Minuten bis 72 Stunden, wobei der Schwindel nur zu Beginn aber auch während des gesamten Anfalls andauern kann. Die Symptome unterscheiden sich bei den Betroffenen stark. In bis zu 30 Prozent der Fälle kommen Kopfschmerzen nicht, aber andere typische Migräne Begleitsymptomen vor, was die Diagnosestellung erschwert. Häufig ist bei den betroffenen Personen oder bei engen Verwandten eine frühere Migräne ohne Schwindel bekannt.

Die Diagnose sollte erst ernst genommen werden, wenn mindestens 5 typische Anfälle aufgetreten sind und eine sonstige Migräne bekannt ist. Die Diagnose ist eindeutig, wenn bei der Hälfte der Anfälle typische Symptome wie einseitiger pulsierender Kopfschmerz, eine Licht- und Lärmempfindlichkeit oder eine vorübergehende Sehstörung auftritt.

Wie die vestibuläre Migräne behandelt wird:

Die vestibuläre Migräne wird genau wie jede andere Migräne behandelt. Die Anfallshäufigkeit kann durch Medikamente verringert werden. Gegen den Schwindel gibt es kein spezifisches Medikament. Regelmäßige körperliche Betätigung und Stressabbau können eine Migräne ebenfalls positiv beeinflussen.

Zentrale Ursachen

Schwindelbeschwerden, die länger als zwei Wochen bestehen, können aufgrund „zentraler Ursachen“ auftreten. Mit “zentral ” werden Erkrankungen von Gehirn und Hirnhäuten bezeichnet. Im Gegensatz dazu werden Auslöser von Schwindel im Körper als “peripher” bezeichnet.

Die zentralen Ursachen sind so vielfältig wie die möglichen Erkrankungen des Gehirns. Manche Ursachen haben einen eher gutartigen Verlauf, wie bei einem leichten Schädel-Hirn-Trauma durch einen Unfall, einer Entzündung, einer Stoffwechselstörung oder einer Vergiftung zum Beispiel mit Alkohol. Im Falle des zentralen Schwindels kann aber auch eine schwerwiegende Krankheitsursache zugrunde liegen.

Sollten folgende zusätzliche Symptome zum Schwindel vorliegen, sollte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden: Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen in Gesicht, Armen oder Beinen, Hörverlust, Bewusstseinsstörungen, Sprechstörungen, Schluckbeschwerden, Sehstörungen, Brustschmerzen, verlangsamter Herzschlag, Engegefühl in der Brust oder Atemnot.

Woran man eine zentrale Ursache erkennt:

Die Arzt-Info ist die Zusammenfassung der strukturierten Eigenanamnese der Nutzer, also der Zusammenfassung der von den Nutzern gegebenen Antworten der Schwindel App.

Die Schwindel App kann die verschiedenen Krankheiten, die für zentralen Schwindel ursächlich sein können, nicht anhand der Arzt-Info aufgrund Ihrer Merkmale näher unterscheiden oder bewerten.

Die Arzt-Info mit der genauen Beschreibung der Schwindelbeschwerden kann eine gute Vorarbeit für die Ärzte sein. Das gilt auch für das Erkennen von zentralen Ursachen.

Es ist sehr wichtig, zwischen schwerwiegenden, dringend zu behandelnden und chronischen milden Erkrankungen zu unterscheiden. Dafür ist die Untersuchung beim Neurologen und die Durchführung einer bildgebenden Diagnostik des Gehirns mittels MRT (Kernspintomographie) notwendig.

Polyneuropathie

Schwindelbeschwerden, die seit über zwei Wochen bestehen, können durch eine Polyneuropathie verursacht werden. Die Polyneuropathie ist eine Erkrankung der Nerven, die in den äußeren Zonen des Körpers liegen. Je länger ein Nerv im Körper ist, desto eher kann er erkranken. Daher beginnt die Erkrankung häufig an den Zehen und Füßen.

Die Polyneuropathie ist eine häufige Erkrankung, die Männer und Frauen in gleichem Maße betrifft und im Alter an Häufigkeit zunimmt. Es gibt mehrere hundert bekannte Ursachen von Polyneuropathie. Die häufigsten sind in Deutschland der Diabetes mellitus (Zuckererkrankung) mit über 30 Prozent und zu etwa 20 Prozent erhöhter Alkoholkonsum. In vielen Fällen kann aber auch keine besondere Ursache gefunden werden.

Sollten folgende zusätzliche Symptome zum Schwindel vorliegen, sollte bitte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden: Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen in Gesicht, Armen oder Beinen, Hörverlust, Bewusstseinsstörungen, Sprechstörungen, Schluckbeschwerden, Sehstörungen, Brustschmerzen, verlangsamter Herzschlag, Engegefühl in der Brust oder Atemnot.

Woran man eine Polyneuropathie erkennt:

Der Schwindel wird oft als Gangstörung bei klarem Kopf beschrieben, oder als Gefühl, wie auf Watte zu gehen. Beim Laufen berichten die Betroffenen oft über ein tanzendes Blickfeld. Dunkelheit kann die Beschwerden verstärken. Im Sitzen und im Liegen bestehen in der Regel keine Beschwerden. Auch Schwimmen oder das Laufen im Wasser provozieren oft keine Beschwerden.

Typisch ist das Gefühl von Kribbeln oder Brennen bis hin zu heftigen Schmerzen und einem Taubheitsgefühlen an den Füßen. Am Anfang sind nur die Zehen und der Fußballen beidseits betroffen. Im Verlauf von mehreren Jahren kommt es zum Ausbreiten der Symptome auf die Fußoberseite und Unterschenkel. Wärme oder Kälte oder Schmerz bei Verletzungen kann oft nicht gut unterschieden werden, viele betroffene Personen leiden unter kalten Füßen. Ärzte können durch eine Reihe von Tests die Fehlfunktion der Nerven erkennen.

Eine Polyneuropathie kann fortschreiten und weitere Nerven des Körpers befallen.

Wie eine Polyneuropathie behandelt wird:

Die Ursache der Polyneuropathie muss behandelt werden, wenn sie bekannt ist. Eine zumindest teilweise Regeneration der Nervenfunktion ist möglich.

Wichtig ist die Unterstützung der Kompensationsfähigkeit des Gehirns. Zudem hilft Physiotherapie, der Einsatz von Gehstöcken, ein Aquatraining oder ein Balancetraining, um den Schwindel zu verringern. Wichtig sind gutsitzende Schuhe. Manchmal hilft Barfuß-Laufen oder das Tragen von Barfuß-Schuhen. Dies kann aber das Verletzungsrisiko der Füße erhöhen.

Funktioneller Schwindel

Schwindelbeschwerden, die länger als zwei Wochen bestehen, können durch einen funktionellen Schwindel verursacht werden.

Funktioneller Schwindel ist ein Überbegriff für Gleichgewichtsstörungen bei fehlendem objektivem Krankheitsanzeichen. Beispiele sind der phobische Schwankschwindel, eine Angsterkrankung oder der chronische subjektive Schwindel, eine gestörte Wahrnehmung von Gleichgewichtseindrücken.  

Eine mögliche Erklärung ist eine verstärkte Selbstbeobachtung der eigenen Raumwahrnehmung. Ein sogenannter sekundärer (nachfolgender) funktioneller Schwindel kann auch als Folge von anderen abgeheilten Gleichgewichtserkrankungen verbleiben und als Angst vor dem Wiederauftreten der ursprünglichen Symptome bestehen bleiben.

Sollten folgende zusätzliche Symptome zum Schwindel vorliegen, sollte bitte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden: Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen in Gesicht, Armen oder Beinen, Bewusstseinsstörungen, Sprechstörungen, Schluckbeschwerden, Sehstörungen, Brustschmerzen, Engegefühl in der Brust oder Atemnot.

Woran man einen funktionellen Schwindel erkennt:

Die betroffenen Personen erleben einen mehr oder weniger dauerhaften Schwank- oder Benommenheitsschwindel mit einer Unsicherheit beim Gehen oder beim Stehen. Durch sportliche Betätigung (z.B. Fahrradfahren) oder bei Ablenkung bessern sich die Beschwerden.   

In bestimmten Situationen wie in größeren Menschenmengen oder im Supermarkt verstärkt sich der Schwindel oft. Morgens ist der Schwindel oft schwächer oder nicht vorhanden, der Genuss kleiner Alkoholmengen bessert die Schwindelsymptome häufig. Die betroffenen Personen haben oft Angst zu fallen, aber es kommt in der Regel nicht zu Stürzen. Der Schwindel kann mit Unruhe zusammen auftreten und sich durch typische Auslöser anfallsartig verstärken.

Die Diagnose kann erst gestellt werden, wenn andere Ursachen ausgeschlossen worden sind und die Beschwerden mindesten drei Monate über mehrere Stunden täglich andauern.

Wie der funktionelle Schwindel behandelt wird:

Nach einer umfangreichen Schwindeldiagnostik können die behandelnden Ärzte die Diagnose stellen und die Krankheit erklären. Die betroffenen Personen müssen den Entstehungsmechanismus des funktionellen Schwindels verstehen, um eine Heilung zu ermöglichen.

Die betroffenen Personen benötigen wieder Vertrauen in ihren Gleichgewichtssinn. Regelmäßiger Sport und Rehabilitations-Maßnahmen können hier helfen. Manchmal kann das gezielte Auslösen der Schwindelanfälle helfen, die eigenen Grenzen zu überwinden. Eine kognitive Verhaltenstherapie ist sinnvoll. In manchen Fällen können spezielle Medikamente helfen.

Sonstige

Neben den sehr häufigen Ursachen im Herz-/Kreislauf-System oder den Nebenwirkungen von Medikamenten führen wir hier noch Ursachen im Sehapparat und den multimodalen Schwindel auf, der vor allem im sehr hohen Lebensalter auftritt.

Herz-/Kreislauf-Erkrankungen

Schwindelbeschwerden, die länger als zwei Wochen bestehen, können durch Störungen im Herz-/Kreislauf-System verursacht werden. Mit diesem Begriff wird jedoch keine bestimmte Krankheit beschrieben.

Zu den häufigsten Ursachen gehören lageabhängige oder anders verursachte Blutdruckschwankungen, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, ein zu langsamer oder ein zu schneller Herzschlag, eine Herzschwäche oder Flüssigkeitsmangel.

Sollten folgende zusätzliche Symptome zum Schwindel vorliegen, sollte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden: Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen in Gesicht, Armen oder Beinen, Hörverlust, Bewusstseinsstörungen, Sprechstörungen, Schluckbeschwerden, Sehstörungen, Brustschmerzen, verlangsamter Herzschlag, Engegefühl in der Brust oder Atemnot.

Woran man Schwindelursachen im Herz-/Kreislauf-System erkennt:

Es besteht ein plötzlich einsetzender Schwindel beim Aufstehen aus dem Sitzen oder Liegen, der einige Sekunden oder Minuten dauert. Manche betroffenen Personen sehen Sternchen oder es wird ihnen schwarz vor den Augen, das kann bis zu einer Ohnmacht führen. Der Schwindel wird meistens als ein Drehen oder Schwanken oder eine Benommenheit wahrgenommen. Im Liegen oder Sitzen wird der Schwindel schnell besser.

Der Schwindel kann durch körperliche Anstrengung ausgelöst oder verstärkt werden, er kann sich zum Beispiel bei längerem Gehen verstärken. Manche betroffenen Personen haben auch einen mehr oder weniger starken Dauerschwindel, der sich dann durch körperliche Anstrengung oder durch schnelles Aufstehen verstärkt.

Die meisten Betroffenen mit Schwindelursachen im Herz-/Kreislauf-System haben eine Vorgeschichte an Erkrankungen des Herz-/Kreislauf-Systems. Hierzu können Blutdruckprobleme, Herzinfarkte, Gefäßerkrankungen oder Herzrhythmusstörungen gehören.

Wie Ursachen im Herz-/Kreislauf-System behandelt werden:

Die Behandlung erfordert eine Diagnostik der zugrunde liegenden Erkrankung. Es besteht eine Vielfalt von Behandlungsmöglichkeiten des Herz-/Kreislauf-Systems.

Weiterhin können die betroffenen Personen versuchen, Belastungsspitzen ihres Kreislaufsystems zu vermeiden und langsam mit körperlicher Aktivität zu beginnen. Es sollte auf eine regelmäßige und ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Regelmäßiges Training mit einer moderaten Intensität fördert die allgemeine Spannung der Blutgefäße und damit die Kreislaufstabilität. Ältere Patienten sollten zudem langes Stehen vermeiden.

Medikamentennebenwirkungen

Schwindelbeschwerden können durch die Nebenwirkungen von Medikamenten (Arzneimittel) verursacht werden.

Schwindel ist eine häufige Nebenwirkung von Medikamenten, zum Beispiel von blutdrucksenkenden Medikamenten, von manchen Schmerzmitteln oder von Psychopharmaka (Medikamente mit einer Hauptwirkung auf das Gehirn). Es kann ein Zusammenhang zwischen Schwindel und bestimmten Medikamenten oder einer zu hohen Dosierung der Medikamente bestehen.

Je mehr Medikamente eingenommen werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von Schwindelbeschwerden aufgrund der Medikamente.

Sollten folgende zusätzliche Symptome zum Schwindel vorliegen, sollte bitte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden: Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen in Gesicht, Armen oder Beinen, Hörverlust, Bewusstseinsstörungen, Sprechstörungen, Schluckbeschwerden, Sehstörungen, Brustschmerzen, verlangsamter Herzschlag, Engegefühl in der Brust oder Atemnot.

Woran man Schwindel durch Medikamentennebenwirkung erkennt:

Die betroffenen Personen berichten meist über eine Benommenheit oder Unsicherheit, auch über Schwanken oder das Gefühl von Betrunkenheit. Der Schwindel entsteht meist langsam. Wenn es ein Dauerschwindel ist, verändert er sich über den Tag. Durch körperliche Belastung verschlechtert sich der Schwindel in der Regel.

Nicht selten ist die Dosierung von Medikamenten in den letzten Tagen oder Wochen verändert worden oder es sind neue Medikamente hinzugekommen. Es können auch Medikamente, die schon jahrelang unverändert eingenommen werden, Schwindel auslösen.

Nicht selten tritt der Schwindel durch Medikamentennebenwirkungen einige Stunden nach Einnahme der Medikamente auf. Das liegt daran, weil die Wirkung vieler Medikamente durch ihre Konzentration im Körper und durch ihren Abbau schwankt. Medikamente wirken meist nicht gleich über den Tag, damit sind auch ihre Nebenwirkungen meist nicht identisch über den Tag.

Wie Medikamentennebenwirkungen behandelt werden:

Die Nebenwirkungen von Medikamenten können durch Weglassen der Medikamente oder durch Veränderung der Dosierung behandelt werden. Viele Medikamente sind lebenswichtig, deswegen sollten betroffene Personen ihre Medikamente nur von Ärzten oder von Apothekern verändern lassen.

Okulärer Schwindel

Schwindelbeschwerden, die innerhalb der letzten zwei Wochen entstanden sind, können durch Störungen der Augen ausgelöst werden.

Ein okulärer Schwindel kann optisch verursacht werden, wenn ein Gegenstand nicht scharf auf der Netzhaut abgebildet werden kann, z. B durch eine neue Gleitsichtbrille. Andere Ursachen liegen an Störungen oder Lähmungen der Augenmuskeln, dies kann zu Doppelbildern führen. Der Schwindel tritt auf, weil das bisher gewohnte, im Gehirn abgespeicherte, Sehen mit unpassenden neuen Seheindrücken konfrontiert wird, die im Widerspruch zu den Eindrücken der übrigen Gleichgewichtssensoren im Innenohr und im Körper stehen.

Auch Bewegungskrankheiten (See- und Reisekrankheit, aber auch moderne Simulationssysteme und Darstellungen von virtueller Realität) können durch Auslösen von Scheinbewegungen ebenfalls zu Schwindel führen. Die strukturierte Eigenanamnese der Schwindel App kann derartige Ursachen allerdings nicht abbilden.

Sollten folgende zusätzliche Symptome zum Schwindel vorliegen, sollte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden: Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen in Gesicht, Armen oder Beinen, Bewusstseinsstörungen, Sprechstörungen, Schluckbeschwerden, Sehstörungen, Brustschmerzen, Engegefühl in der Brust oder Atemnot.

Woran man einen okulären Schwindel erkennt:

Der Schwindel tritt in der Regel nur bei geöffneten Augen auf. Die Beschwerden sind in der Regel dauerhaft und sie verstärken sich bei Anstrengung der Augen, also zum Beispiel beim Lesen.

Typisch ist es, wenn die Beschwerden beim Abdecken eines Auges verschwinden oder wenn Doppelbilder auftreten, wenn in eine bestimmte Richtung geblickt wird. Häufig tritt ein okulärer Schwindel beim Tragen einer neuen Brille oder anderer Sehhilfen auf.

Wie ein okulärer Schwindel behandelt wird:

Durch Behandlung der zugrunde liegenden Augenerkrankung.

Multimodaler Schwindel

Schwindelbeschwerden, die seit über zwei Wochen bestehen, können eine sogenannte multimodale Ursache haben.

Multimodaler Schwindel ist im höheren Alter sehr häufig, hier liegen mehrere Ursachen für Schwindel gleichzeitig vor. Bei Menschen, die älter als 75 Jahre sind, ist Schwindel der häufigste Grund für einen Arztbesuch.

Beim multimodalen Schwindel oder Altersschwindel treten Störungen des Gleichgewichtssystems, des Herz-/Kreislauf-Systems und eine fortschreitende Muskelschwäche gemeinsam auf. Veränderungen im Klein- und Großhirn verstärken den Schwindel durch eine Verschlechterung der Kompensationsmechanismen. Die behandelnden Ärzte sollten intensiv nach den einzelnen Krankheitsfaktoren suchen, um diese eventuell behandeln zu können.

Sollten folgende zusätzliche Symptome zum Schwindel vorliegen, sollte bitte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden: Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen in Gesicht, Armen oder Beinen, Hörverlust, Bewusstseinsstörungen, Sprechstörungen, Schluckbeschwerden, Sehstörungen, Brustschmerzen, verlangsamter Herzschlag, Engegefühl in der Brust oder Atemnot.

Woran man einen multimodalen Schwindel erkennt:

Der Schwindel wird als Unsicherheit oder Schwankschwindel beschrieben. Die betroffenen Personen haben meistens eine Gangstörung, Sie laufen langsam und schwankend. Es besteht oft eine ausgeprägte Angst zu stürzen. Im Sitzen und im Liegen bestehen meistens weniger Beschwerden. Häufig besteht zusätzlich ein gutartiger Lagerungsschwindel aber auch Nebenwirkungen von Medikamenten treten auf. Die Muskelmasse der betroffenen Personen ist verringert, häufig wird zusätzlich über Gelenkschmerzen und Arthrosen berichtet.

Wie ein multimodaler Schwindel behandelt wird:

Identifizierte behandelbare Ursachen wie Medikamentennebenwirkungen oder ein gutartiger Lagerungsschwindel sollten behandelt werden. Eine eiweißreiche Ernährung und eine Muskelstärkung können mehr Sicherheit bringen. Häufiges Gehen, eventuell mit Gehhilfen, verbessert die Koordination und den Muskeltonus.

Motorisch-kognitives Training wie Tai-Chi, kann die Gangsicherheit und die Hirnleistung verbessern. Studien haben gezeigt, dass die Sturzrate durch ein Training um bis zu 50 Prozent verringert werden kann. Das Training sollte idealerweise motorische und geistige Fähigkeiten gleichzeitig beanspruchen und fördern.

zervikogene Schwindel

Schwindelbeschwerden, die langer als zwei Wochen bestehen, können durch eine Erkrankung der Halswirbelsäule ausgelöst werden. Man bezeichnet dies als einen zervikogenen Schwindel. 

Die Ursache für das Symptom Schwindel sind beim zervikogenen Schwindel vermutlich Störungen der Bewegungsrezeptoren der kleinen Wirbelsäulengelenke (Propriozeption). Diese melden Eigenempfindung der Stellung des Kopfes zum Körper an das Gehirn zurück.

Der Schwindel kann durch ein Schleudertrauma oder durch eine Verengung des Spinalkanals im Halsbereich ausgelöst oder verstärkt werden. Ein typischer Auslöser kann das Überstrecken des Kopfes beim Blick nach oben sein, z.B. beim Abhängen der Wäsche.

Sollten folgende zusätzliche Symptome zum Schwindel vorliegen, sollte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden: Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen in Gesicht, Armen oder Beinen, Bewusstseinsstörungen, Sprechstörungen, Schluckbeschwerden, Sehstörungen, Brustschmerzen, Engegefühl in der Brust oder Atemnot.

Woran man den zervikogenen Schwindel erkennt:

Meistens treten kurze Schwindelereignisse auf, die wenige Sekunden bis Minuten dauern und durch Kopfbewegungen ausgelöst werden können. Der Schwindel wird oft als gespanntes Gefühl im Nacken, selten als Schwanken oder Drehen beschrieben. Typischerweise findet sich eine Einschränkung der Beweglichkeit der Halswirbelsäule, die auf Blockierungen des Gelenkspiels der kleinen Gelenke der Halswirbel zurückzuführen sind.

Eine Lockerung der Nackenmuskulatur und Streckübungen können den Schwindel verbessern. Beim Laufen oder Fahrradfahren werden die Beschwerden oft besser.

Aufgrund des häufigen Vorkommens und ähnlicher Symptome sollte ein gutartiger Lagerungsschwindel durch erfahrene Experten unbedingt ausgeschlossen werden, bevor die Diagnose zervikogener Schwindel gestellt wird.

Wie der zervikogene Schwindel behandelt wird:

Verbesserung der Stabilität und der Propriozeption der Halswirbelsäule. Speziell ausgebildete Manualtherapeuten bieten ebenfalls erlösende Behandlungstechniken an.

unspezifischer Schwindel

Schwindelbeschwerden, die innerhalb der letzten 72 Stunden entstanden sind, können häufig nur als unspezifischer Schwindel beschrieben werden. Unspezifisch bedeutet, dass der Schwindel, den die betroffenen Personen wahrnehmen, keiner bestimmten Erkrankung zugeordnet werden kann. In der Regel ist dieser Schwindel harmlos und verschwindet von allein.

Menschen verwenden den Begriff Schwindel für eine Vielzahl von Wahrnehmungen: Dreh- oder Schwankschwindel, Stand- und/oder Gangunsicherheit, Schwäche, Kraftlosigkeit, aber auch Verschwommensehen oder Schwarzwerden vor den Augen, Angst, Übelkeit oder die Unfähigkeit sich zu konzentrieren. Bis zu 22 Prozent der Männer und 36 Prozent der Frauen klagten im Jahr 2002 bei einer bundesweiten Telefonumfrage des Robert-Koch-Instituts über Schwindel. Mit dem Alter steigt die Häufigkeit. Bei Menschen über 80 Jahren ist Schwindel sogar die häufigste Beschwerde beim Arztbesuch. Aber auch junge Menschen können Schwindel haben.

Die Ursachen sind vielfältig und oft harmlos, wie zum Beispiel eine Erkältung oder eine Magenverstimmung.

Sollten jedoch folgende zusätzliche Symptome zum Schwindel vorliegen, sollte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden: Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen in Gesicht, Armen oder Beinen, Hörverlust, Bewusstseinsstörungen, Sprechstörungen, Schluckbeschwerden, Sehstörungen, Brustschmerzen, verlangsamter Herzschlag, Engegefühl in der Brust oder Atemnot.

Woran man einen unspezifischen Schwindel erkennt:

Die Beschreibung des Schwindels, zum Beispiel mit Hilfe der Schwindel App, ist nicht typisch für das Vorliegen einer bestimmten Erkrankung, die als Auslöser von Schwindel bekannt ist. Diese Entscheidung wird von Ärzten getroffen. Die Arzt-Info der Schwindel App ist eine sinnvolle Grundlage und Vorarbeit der Betroffenen für einen Arztbesuch bei Vorliegen von Schwindel.

Der unspezifische Schwindel ist eine sogenannte Ausschluss-Diagnose. Man vermutet das Vorliegen eines unspezifischen Schwindels, wenn keine bekannte Erkrankung als Ursache von den behandelnden Ärzten diagnostiziert werden kann.

Es besteht allerdings die Vermutung, dass sich bei manchen betroffenen Personen hinter einem unspezifischen Schwindel eben doch eine bestimmte Erkrankung verbirgt, die von den behandelnden Ärzten noch nicht festgestellt werden kann. Hier kann die Schwindel App auf lange Sicht helfen. Bei Schwindel, der innerhalb der letzten 72 Stunden entstanden ist, ist das nur eingeschränkt möglich und auch aus Sicht der behandelnden Ärzte nicht sinnvoll.

In der kostenpflichtigen Version der Schwindel App geht es um Schwindel, der länger als 72 Stunden besteht. Hier kann die Schwindelbeschreibung der Nutzer (die Arzt-Info) mit bis zu 15 verschiedenen Diagnosen verglichen werden, um die behandelnden Ärzte zu unterstützen.

Sollten Ihre Beschwerden länger als 72 Stunden anhalten, können Sie die Schwindel App erneut benutzen.

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